Studien zeigen: Menschen überschätzen ihre digitale Kompetenz

Die Selbsteinschätzung sagt wenig über die tatsächlichen Computerkenntnisse aus. Diese Erkenntnis einer Studie der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) aus dem Jahr 2014 wurde 2022 erneut bestätigt. Die Initiative fit4internet führte eine repräsentative Online-Befragung mit fast 4.000 Personen (ab 16 Jahren) in Österreich durch, um einen Überblick über die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung in Hinblick auf das Digitale Kompetenzmodell Österreichs – den DigComp 2.2. AT – zu erhalten.

Zur Studie von fit4internet

Mehr als 50 % nicht digital fit

Das Ergebnis: Die durchschnittliche digitale Fitness der Österreicher*innen liegt bei 41,6 %. Laut Studienmacher*innen müsste diese jedoch mindestens einen Wert von 60-80 % erreichen, um kompetent mit der digitalisierten Welt Schritt zu halten.

Und: Auch in dieser Studie zeigte sich, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre digitale Fitness massiv überschätzen. Gemessen am DigComp 2.2. AT Kompetenzmodell schätzen sich die Österreicher*innen um 2 Kompetenzstufen höher ein, als es ihrem tatsächlichen Level entspricht.

Ziel ist es, die gesamte Bevölkerung digital fit zu machen. Der ICDL ist dafür die perfekte Lösung.

 

Mit ICDL zur digitalen Selbstständigkeit

Seit 25 Jahren steht der ICDL für den kompetenten Umgang mit dem Computer. Seit der Europäische Kompetenzraster für digitale Fähigkeiten (DigComp) eingeführt wurde, an dem sich DigComp 2.2 AT orientiert, wurde das ICDL Programm von unterschiedlichen Studien als vorbildlich für die Umsetzung des Ziels, Bürger*innen digital fit zu machen, bewertet. Dies gilt heute mehr denn je: Die ICDL Standard Zertifizierung und die ergänzen Module sowie die weiterführenden Advanced Module bringen ICDL Kandidat*innen auf das Kompetenzstufenniveau 3 des DigComp 2.2 AT und höher.

Grafik zeigt DigComp 2.2 AT Kompetenzmodell und wie ICDL Zertifizierungen den insgesamt 8 Kompetenzstufen entsprechen. Die ICDL Standard Module entsprechen der Kompetenzstufe 3 (Routine und Selbstständigkeit auf Level fundiert Selbstständig), die Advanced Zertifizierungen entsprechen der Kompetenzstufe 5 (Umfassend Fortgeschritten). Insgesamt gibt es im DigComp Kompetenzmodell 2.2 AT 6 Kompetenzbereiche, die dann in 8 Kompetenzstufen unterteilt sind von Elementar Grundlegend bis  Innovativ Hoch Spezialisiert.

OCG-Studie von 2014 bestätigt

Die Österreichische Computer Gesellschaft führte 2014 eine Studie zu den Computerkenntnissen durch, die schon damals den Mythos des Digital Natives entlarvte. Ständig online zu sein bedeutet nicht, sich professionell und sicher in der digitalen Welt zu bewegen.

„Ich finde spannend, wie sehr sich die Ergebnisse ähneln“, so Dr. Ronald Bieber, Generalsekretär der Österreichischen Computer Gesellschaft. „2014 haben wir festgestellt, dass Personen, die Bildungslücken haben, sich dessen überhaupt nicht bewusst sind.“ Die neue Studie zeigte auch, dass Personen, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen, ihre digitale Fitness richtiger einschätzten.

Die OCG-Studie wurde auch in anderen Ländern Europas sowie in Singapur und Indien durchgeführt und kam zu ähnlichen Ergebnissen.

Mehr zu den internationalen Studien

Details der OCG-Studie von 2014:

Insgesamt glaubten 60 % der Befragten, dass ihre Computerkenntnisse im Allgemeinen „sehr gut“ oder „gut“ sind. Beim Online-Test, schnitten im Gegensatz dazu aber 61 % „schlecht“ bis „sehr schlecht“ ab.

Vor allem Computer-Grundkenntnisse schlecht

Im Teilbereich der Computer-Grundkenntnisse, bei dem es unter anderem um Fähigkeiten wie Dateiverwaltung ging, zeigten sich die größten Abweichungen zwischen Selbsteinschätzungen und Testergebnissen. 78 % der Befragten, nahmen an, sie hätten „gute“ oder „sehr gute“ Grundkenntnisse. Aber im Test schnitten 75 % mit „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Ergebnissen ab.

Internet-Kenntnisse etwas besser

Bei den Internet-Kenntnissen war die Differenz zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichen Kenntnissen zwar hoch, aber im Vergleich mit anderen Teilbereichen am geringsten: 84 % glaubten, dass sie „sehr gute“ oder „gute“ Internet-Kenntnisse haben. Im Gegensatz dazu erreichten 49 % im Test „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Ergebnisse.

 

Grafik Ergebnisse der OCG Studie (2014): Selbsteinschätzung der eigenen Computerfähigkeiten der Befragten

Digitale Kompetenz als Kulturtechnik

Gute Computerkenntnisse und der kompetente Umgang mit Office-Programmen wird in den meisten Jobs vorausgesetzt. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt und auf immer mehr Arbeits- und Lebensbereiche ausgeweitet. Digitale Kompetenzen, wie sie im DigComp definiert und im ICDL Standard zertifiziert werden, haben sich zu einer Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen entwickelt.

 

ECDL ist Grundvoraussetzung für Bewerbungen

"Der ECDL Core und ECDL Advanced hat mir nicht nur einen grundlegenden Umgang mit dem Office Paket vermittelt, sondern hat mir auch im beruflichen Alltag dabei geholfen, sehr viel Zeit zu sparen, wenn es um das Erstellen von Projektarbeiten oder das grafische aufpeppen von statistischen Auswertungen ging. Oft konnte ich Arbeitskolleg*innen bei der Tabellenkalkulation oder beim Verfassen von Serienbriefen helfen.
Deshalb ist der ECDL gerade für SchülerInnen äußerst praktisch, da er bei vielen Jobbewerbungen schon als Grundvoraussetzung gilt und das ECDL Advanced Zertifikat oft zum Gesprächsthema im Bewerbungsgespräch gemacht wird. Ich kann den Erwerb eines solchen Zertifikates nur empfehlen."

Sandra Pikes
Softwareentwicklerin