Was bedeutet ChatGPT für die Schule?
Harald Leitenmüller, CTO von Microsoft Österreich, hielt im Rahmen des ICDL Schul Test Center Tags, am 26. April 2023, einen Vortrag zum Thema Was bedeutet ChatGPT für die Schule?
Eine kurze Befragung des Publikums zeigte, dass sich alle der rund 100 aus den Bundesländern angereisten Lehrer*innen und Direktor*innen schon mit ChatGPT beschäftigt haben. Gleichzeitig bringen allerdings nur die Hälfte dieses Thema mit künstlicher Intelligenz (KI) in Verbindung. ChatGPT ist ein künstlicher Intelligenz-Chatbot, der auf der GPT-3.5 Architektur basiert und natürliche Sprachinteraktionen mit Benutzer*innen ermöglicht. Es kann auf eine Vielzahl von Themen antworten und menschenähnliche Konversationen führen.
Paradigmenwechsel
Leitenmüller sprach von einem Paradigmenwechsel durch das hinter ChatGPT liegende KI-Modell GPT: Während früher nur nach spezifischen Informationen gesucht werden konnte, können bei ChatGPT Probleme und Fragen eingegeben und tatsächlich hilfreiche Antworten erwartet werden.
Der CTO scheute sich nicht, auch die Risiken zu nennen (“Kann man dem Ding bedingungslos vertrauen. Nein.”), berichtet aber vor allem über die Potentiale. Die Entwicklung des KI-Modells GPT-4 geht noch stärker in die Richtung von assistierender Technologie, “Copiloten” wie Microsoft es nennt, die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen.
Allerdings sei wesentlich, dass Menschen verstehen, wie “Promting” funktioniere, also wie sie der Maschine die richtigen Anweisungen geben können, damit das Ergebnis brauchbar und sinnvoll ist.
“Promting ist eine Kompetenz, die alle haben sollten”, so der CTO Leitenmüller.
GPT wird Lehrer*innen zunehmend entlasten
“Nur 3 % der Funktionen von Excel werden von der Mehrheit genutzt. Mit dem Copiloten für Excel könnte man eingeben, was man machen möchte, und erhält ein fertiges Ergebnis”, erklärte Leitenmüller, wohin die Entwicklung aktuell geht. Man kann auch aus einem Word-Dokument automatisch eine Präsentation erstellen lassen. Da die Weiterentwicklung multimodal ist, werden beispielsweise auch Bilder in die Aufgabenstellung miteinbezogen.
Menschen können sich wieder mehr auf Soft-Skills konzentrieren, die KI übernimmt das Overhead, die Dokumentation, all die Tätigkeiten, die gerade auch Lehrer*innen zunehmend belasten.
KI verstehen lernen
Die Österreichische Computer Gesellschaft beschäftigt sich in zahlreichen Projekten mit dem Thema Künstlicher Intelligenz und setzt sich für das breite Verständnis dieser Technologie und den dahinterliegenden Konzepten ein. Inhalte aus den Projekten ENARIS oder KIDZ, in deren Rahmen jeweils kostenloses Unterrichtsmaterial zu KI-Themen erstellt wurde, sind weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt. Zusätzlich haben Mitarbeiter*innen der OCG das neue ICDL Modul Künstliche Intelligenz maßgeblich mitentwickelt. Zertifikatsprüfungen des Moduls KI können ab Herbst 2023 abgelegt werden.